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Foto links: Der monumentale Bau der klassizistischen St. Ignazkirche in Mainz |
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Foto rechts: In der Kirchendecke schmuckvoll untergebracht: Die Jahresangabe der Wiederherstellung |
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Fotorerie |
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Kreuzigungsgruppe von Hans Backoffen Peterskirchhof Frankfurt am Main |
Kreuzigungsgruppe von Hans Backoffen St. Ignaz, Mainz |
Kreuzigungsgruppe von Hans Backoffen Peterskirchhof Frankfurt am Main |
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Peterskirche Frankfurt a. M. | Skizze St. Ignaz, Mainz | Peterskirchhof Frankfurt a. M. | Kreuzigungsgruppe Peterskirchhof |
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Info zum Bild in der Mitte: Kreuzigungsgruppe a. d. Peterskirchhof u. a. Dom - Quelle: Bilder a. d. alten Frankfurt, Nr. 222, Fay, 1896 (Auszug) |
Die alte St. Peterskirche - 1462 eingeweiht - bildete bis zu ihrer Niederlegung 1893 das Eck der Schäfer- und Altegasse. Ein Jahr nach ihrer Vollendung wurde auch der Kirchhof angelegt und nach und nach durch Kauf und Schenkungen erweitert. Dessen ältester Teil erstreckte sich von der Kirche bis zur alten Mauer, nahm also das Terrain des jetzigen freien Platzes und des Kindergartens ein. Als zu Anfang des 16. Jahrhunderts die Pest in Frankfurt viele Opfer forderte, wurde diese Friedhofstätte geschlossen und 1508 ein neues Stück für die Begräbnisse erworben, "damit die lebendigen Menschen des schedeligen Geschmacks der Doten unbeschwert pliben mogen". Dieser neue Friedhof lag zwischen dem noch jetzt stehenden, allerdings zugemauerten Tor und der jetzigen Brönnerstrasse, während die zweite und dritte Abteilung nach der Bleichstrasse hin im 17. und 18. Jahrhundert dazu erworben worden sind. Hier wurde im Jahre 1610 das aus Laacher Tuffstein gearbeitete Bildwerk Christus am Kreuze, zu Seiten Maria und Johannes, aufgestellt und zwar wie es bisher einer Niederschrift zufolge angenommen worden war ,,durch Hartmuth Nentern, einen reichen Gärtner und Ackermann zu seiner und zweier Ehefrauen Gedächtnis". Dies ist indes eine irrige Angabe, welche sich, wie Pfarrer Battenberg bemerkt, wohl nur auf die Tatsache stützte, dass die erste Frau Nenters, Loryshildis, am Fuße des Denkmals begraben lag und am Fuße der einen Nebenfigur kleine Statuetten angebracht waren, betende Figuren, welche das Wappen Nenters und seiner Frau trugen. Nenter selbst wurde nicht am Denkmal, sondern an einer anderen Stelle des Friedhofs begraben. Pfarrer Battenbergs und anderer neuere Forschungen und Vergleichungen haben nun das merkwürdige Resultat ergeben, dass Nenter oder Nenser nicht der Stifter, sondern im Verein mit dem damaligen Pfarrer auf der Peterskirche, Heinrich Winter, der Veranstalter von Goldsammlungen in der Gemeinde war, aus denen die Kosten für das Denkmal bestritten wurden, ferner dass der kunstreiche Schöpfer desselben der 1514 in Mainz verstorbene und in dem ehemaligen Jgnaz- Kirchhof bestattete ,,ehrsame meister Hans Backhoffer aus Sultzpach" war. Ohne allen Zweifel war es auch dieser Meister, welcher die Kalvarienberge der Kreuzigungsgruppen an der St. Jgnatius- Kirche in Mainz, vor der evangelischen Kirche in Wimpfen am Neckar und an dem Dom in Frankfurt a. M, geschaffen hatte. Sicher ist es, dass die hiesige Gruppe eine Stiftung Jakob Heller's ist. Die Domgruppe ist unter den drei genannten die am besten ausgeführte. Backhoffen's Denkmal auf dem Peterskirchhof hatte unter den Einflüssen der Witterung und auch anderen Beschädigungen stark gelitten und wurde durch den Frankfurter Bildhauer Karl Rumpf sorgsamst restauriert; es ist zum besseren Schutz an eine andere Stelle des Friedhofs versetzt worden; durch Verbreiterung des Weges und Legung des Strassenbahngeleises ist hier ein größerer Verkehr erschlossen worden. |
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Fußnoten zum Bericht Lebensdaten von Dr. phil. Gertraud Braune-Plathner | ||
1) | Vgl. hierzu wie zu dem ganzen Kapitel: Paul Kautzsch: Die Werkstatt und die Schule des Bildhauers Hans Backoffen in Mainz, Diss. Halle 1909, S. 93 ff. und P. Kautzsch: Der Mainzer Bildhauer Hans Backoffen und seine Schule, Leipzig 1911, S. 2 ff., F. Th. Klingelschmidt: Magister Valentinus Lapicida de Moguntia, Wiesbaden 1918, S. 82 ff. |
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2) | Heute gibt es 26 Orte dieses Namens | ![]() ![]() |
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3) | P. Kautzsch setzt das Geburtsjahr 1450 an; Dehio nennt als obere Grenze 1460; Klingelschmidt datiert es um 1460/65; Lill und Pinder entschieden sich für die siebziger Jahre. Lill aus der Erwägung heraus, daß Backoffen Schüler von Riemenschneider gewesen ist, Pinder aus generationsgeschichtlichen Überlegungen. - Außer diesen kann man zur Datierung auch das Henneberg-Denkmal heranziehen, das unmöglich als Werk eines Fünfzehnjährigen anzusehen ist, sondern vielmehr das Werk eines noch jüngeren Künstlers anmutet. | ![]() ![]() |
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4) | Abb. des abgeschlagenen Gesichtes bei Klingelschmidt a. a. O. Taf. 27 | ![]() ![]() |
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5) | In den bei P. Kautzsch a. a. O. aufgeführten Holzbildwerken kann ich nur noch einen entfernten Einfluss aber keine direkten Schülerarbeiten erkennen. - Auch die im Frankfurter Städelschen Kunstinstitut erworbene Holzfigur eines Heiligen Benedikt hat mit Backoffens Werkstatt nichts zu tun. | ![]() ![]() |
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6) | Vgl. H. Wagner: Die Kreuzigungsgruppe am Dom zu Frankfurt a. M., an der Pfarrkirche zu Wimpfen und an der Ignazkirche zu Mainz, Darmstadt 1866 und Klingelschmidt a. a. O. Anm. 194. Das Zeichen bestand aus einem oben gegabelten Stab mit durchgestecktem Winkelhaken. | ![]() ![]() |
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7) | F. Th. Klingelschmidt: Die älteste urkundliche Erwähnung des Mainzer Bildhauers Hans Backoffen, Monatshefte f. Kunstwirtschaft, III, 1910. | ![]() ![]() |
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8) | Dabei sind die Werke, zu denen Backoffen vielleicht wenigstens den Entwurf geliefert hat, die Kautzsch in seinen Buch noch unter dem Kapitel: „Die eigenhändigen Werke“ aufführt, ganz beiseite gelassen. Die Eltviller Kreuzigungsgruppe, die Kautzsch für eigenhändig hält, kann nur eine Kopie und Gesellenarbeit sein. Das Allendorf-Grabmal ist auch dem Entwurf nach nur als Schülerarbeit zu denken, es kopiert Motive von Meister-Werken und steht den übrigen Denkmälern qualitativ sehr nach, wohingegen das Eltviller Taufbecken die selbstständige Note eines Schülers verrät. Das Grabmal Johann IX. von Kronberg und seiner Gemahlin in Kronberg, das im Original immer noch nicht zugänglich ist, scheint nach der Abbildung keine eigenhändige Arbeit zu sein. | ![]() ![]() |
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© Harald Fester (2014) |